Rückblick auf das Totentanz-Tanztheater «now here – no where»
«now here – no where» eröffnete im Hier & Jetzt ein Nirgendwo, das von unscharfen Schemen und Ideen belebt war. In diesem Totentanz suchte die MIR Compagnie nach Vorstellungen für das abstrakte Phänomen des Todes, begegnete ihrer eigenen Sterblichkeit und fragte nach den Bedingungen des Sterbens. Menschen aus der Stadt ergänzten die Compagnie und gaben Basel im 21. Jahrhundert eine Stimme.
Ein Tanzprojekt zu beschreiben ist schwierig. Vor allem, wenn der Aufführungsort ein wunderbarer gotischer Kirchenraum war, der bis heute als Gotteshaus der christkatholischen Kirchgemeinde in Gebrauch ist. Es ist nicht einfach, die ortsspezifischen Interventionen – Bühnenbild, Zusammenspiel von Orgel mit elektronischer Musik, Raumprojektionen, «Betanzung» der Säulen, des Raumes – in Worte zu fassen.
Gerne verweisen wir hierzu auf die Fotografien. Momentan ist eine filmische Dokumentation im Entstehen. Gerne stellen wir Ihnen diese auf Wunsch zu.
Das Publikum war sehr gemischt: Jüngere Tanzinteressierte, Mitglieder der Kirchengemeinde, im Bereich Palliative-Care-Tätige, Mitglieder von Fachgremien, Tanz-Studierende, Kunstschaffende, Gäste die bisher alle Produktionen des Vereins Totentanz besucht haben, Fans der MIR Companie, ... Die Reaktionen waren durchweg positiv. Die Produktion hat es geschafft, sie alle zu begeistern und sich mit dem Tod und der eigenen Sterblichkeit auseinander zu setzten. Bis auf einmal gab es nach jeder Vorstellung Standing Ovations.
Besonders hervorzuheben ist: «now here – no where» war ein Gesamtkunstwerk, inklusive der gotischen Architektur der Predigerkirche mit ihrer besonderen Atmosphäre.
Der Raum und die reguläre Nutzung der Basler Predigerkirche von der Gemeinde der christkatholischen Kirche und der Orgeln als Übungsinstrumente der Schola Cantorum Basiliensis, stellte alle vor eine besondere Herausforderung – die jedoch ohne Friktionen geleistet werden konnte.
Mit 638 verkauften Eintritte (pro Vorstellung waren 108 Sitzplätze verfügbar) war die Auslastung sehr gut. In der derzeitigen Postpandemie sind wir damit zufrieden, vor allem, weil der Vorverkauf zuerst sehr schleppend anlief.
Ein Wermutstropfen ist die Medienresonanz. Trotz mehrfachen Anschreiben der lokalen und nationalen Medien ist es uns nicht gelungen, Medienvertreter:innen für einen Bericht zu gewinnen. Dies ist sehr zu bedauern.
Allemal war es ein tiefgründiger, zum Nachdenken anregender Kunstanlass.
Mit einem grossen Dank an die Christkatholische Kirche Basel-Stadt!
Verein Totentanz Basel