Ausstellung von Christoph M. Loos im Chor der Predigerkirche
Ausstellung Christoph M. Loos - «Und es gibt also diese ungeheuren Räume». Eine Hommage im 100. Geburtsjahr des Waadtländer Schriftstellers Philippe Jaccottet. Ausstellung in der Predigerkirche Basel vom 19. Oktober. bis 23. November 2025. Vernissage am 19. Oktober um 16 Uhr in der Predigerkirche.
Die Predigerkirche Basel präsentiert vom 19.10. bis 23.11.2025 in Kooperation mit der Kunst-Station Sankt Peter Köln (27.11.2025 bis 8.2.2026) eine Würdigung des Schweizer Lyrikers Philippe Jaccottet durch den in Köln lebenden Künstler und Philosophen Christoph M. Loos. Grundlage ist dessen 30-jährige und stark anregend wirkende Auseinandersetzung mit Jaccottets Schriften.
Philippe Jaccottet (1925-2021) gehört zu den wichtigsten Schriftstellern in der Schweiz und in Frankreich, wo er jeweils bedeutende Literaturpreise erhielt. Er fühlte sich wie kaum ein anderer frankophoner Autor seiner Zeit der deutschen Literatur nahe und übersetzte Musil, Hölderlin, Novalis, Rilke und Ingeborg Bachmann ins Französische. In Moudon nahe Lausanne geboren, lebte er annähernd 70 Jahre lang sehr abgeschieden in einer kleinen provenzalischen Gemeinde. In der NZZ schrieb Roman Bucheli anlässlich Jaccottets Geburtstag am 30. Juni 2025: „(…) ‘Die zierliche Bresche der Blumen‘ öffnete dem poetischen Seher eine Blickachse hinter die Dinge, vielleicht auch ins Innere der Dinge, sie erschließt ihm Dimensionen des Daseins, die dem dichterischen Wort zugänglicher sind als den Instrumenten des Botanikers.“
Christoph M. Loos (*1959) arbeitet in den Medien Holzschnitt, Installation, Zeichnung und Theorie (Ph.D.). Sein Werk, das sich durch einen romantischen Konzeptualismus auszeichnet, wurde in Einzel- wie auch Übersichtsausstellungen (u.a. zur 6. Peking Biennale, in der Kunsthalle Mannheim und der Bundeskunsthalle Bonn) gezeigt. Derzeit lehrt er an der Accademia di Belle Arti di Roma.
Die anlässlich der Ausstellung entstandenen Werke zeigen eine grundsätzliche Koinzidenz zwischen Aphorismen, Essays und Gedichten Jaccottets und Loos‘schen Zeichnungen und Graphiken, indem ausgewählte Textpassagen Jaccottets in Resonanz mit bildnerisch-naturmythischen Reflexionen gebracht werden. Zudem konzipierte Loos eine Orgelskizze, die den antiphonischen Gestus des "Wechselgesangs" zwischen Wort und Bild gleichsam um eine Klangdimension erweitert. Diese Orgelskizze wird während der Ausstellungsdauer mehrmals durch den Organisten Valentin L. Richter aufgeführt. Schließlich ist anstelle einer gedruckten Publikation zur Ausstellung eine filmische Dokumentation geplant, die der Kölner Videokünstler Jan Verbeek realisieren wird.
Vernissage: 19.10.2025, 16 Uhr Es spricht Prof. em. Barbara Schellewald, Universität Basel
Ur-Aufführung der Orgelskizze "Antiphon (I)" durch Valentin L. Richter
Midissage: 04.11.2025, 19 Uhr Aufführung der Orgelskizze "Antiphon (I)" durch Valentin L. Richter
Finissage: 23.11.2025, 16 Uhr Aufführung der Orgelskizze "Antiphon (I)" durch Valentin L. Richter