«Suche den Frieden und jage ihm nach.»

Friedenstaube

Erklärung des Bischofs der Christkatholischen Kirche der Schweiz:
Unser Bischof, Frank Bangerter, hat in seiner Verantwortung für das 'Evangelium des Friedens' eine Erklärung zu den Konflikten im Heiligen Land abgegeben. Gern machen wir diese umsichtige und engagierte Stellungnahme unseres Bischofs auch an diesem Ort allem Mitgliedern unserer Kirchgemeinde und allen zugewandten Orten zugänglich. Es ist gut und hoffnungsvoll, dass Bischof Frank Bangerter auch unserer Kirchgemeinde folgendes zutraut: "Ich rufe unsere Gemeinden dazu auf, in Fürbitte, Spenden und konkreter Hilfe ihre Geschwister im Glauben nicht allein zu lassen und Friedensstifter zu sein.
IN DEO MEO TRANSILIAM MURUM
MIT MEINEM GOTT ÜBERSPRINGE ICH MAUERN
DER BISCHOF DER CHRISTKATHOLISCHEN KIRCHE DER SCHWEIZ


"Suche den Frieden und jage ihm nach." Psalm 34,15
“Lasst uns also dem nachjagen, was dem Frieden dient!” Röm 14,19
„Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn schauen wird" Heb 12,14


Als Bischof der Christkatholischen Kirche der Schweiz, als Nachfolger im apostolischen Dienst und als Hirte, dem das Evangelium des Friedens anvertraut ist, fühle ich mich verpflichtet, unmissverständlich Stellung zu beziehen.

Ich blicke in tiefer Trauer und mit grosser Bestürzung auf die langanhaltende und andauernde Eskalation der Gewalt in Israel, im Gaza und in der ganzen Region.

Ich beklage zutiefst den Tod, das Leid und die Zerstörung, die in Israel, im Gaza und in der ganzen Region über die Menschen gebracht werden.

Ich verurteile die entsetzlichen Terrorakte, die am 7. Oktober 2023 von Hamas- Kämpfern begangen wurden.

Ich verurteile die aktuelle Anwendung von kollektiver Bestrafung durch die Staatsführung von Israel.

Das legitime Recht auf Selbstverteidigung darf niemals in ein Unrecht umschlagen.

Der Schutz von Menschenleben und die Verpflichtung zur Rechenschaft im Rahmen des zwingenden internationalen Rechts sind grundlegende Prinzipien, die für alle gelten.

Die wiederholten Angriffe auf christliche Einrichtungen erschüttern mich tief. Meine Solidarität gilt den christlichen Gemeinden in Palästina, die in dieser Zeit ein eindrucksvolles Zeugnis des Glaubens und der Standhaftigkeit geben.

Ich rufe unsere Gemeinden dazu auf, in Fürbitte, Spenden und konkreter Hilfe ihre Geschwister im Glauben nicht allein zu lassen und Friedensstifter zu sein.

Die Würde aller Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer politischen Zugehörigkeit – ist unantastbar. Sie gründet in der Gottesebenbildlichkeit. Wer diese Würde verletzt, stellt sich gegen die Liebe Gottes und gegen die Grundlagen einer gerechten Ordnung.

Ich wende mich entschieden gegen jede Form von Antisemitismus. Ich wende mich entschieden gegen anti-muslimische Ressentiments.

Unsere enge Beziehung zum jüdischen Volk bleibt unerschütterlich, gerade in Zeiten der Krise.

Ich stehe ein für Dialog, Versöhnung und die Bewahrung der gemeinsamen Geschichte.

Ich fordere ein sofortiges Ende aller Kampfhandlungen, die Aufnahme glaubwürdiger Friedensverhandlungen, die bedingungslose Freilassung aller Geiseln und den sofortigen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in die betroffenen Gebiete.

Ich bekenne mich zum Weg des Friedens, der Gerechtigkeit und der Versöhnung.

Ich stehe an der Seite all jener, die ihre Stimme für den Frieden erheben. Jüdische, muslimische und christliche Menschen in Israel, in Palästina und auf der ganzen Welt.

Bern, 31. Mai 2025
Bischof Frank Bangerter
Publiziert von Franz Osswald am 02.06.2025   Besuche: 61 Monat